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20.11.2023
08:38 Uhr

SPD-Jugendorganisation fordert 90% Erbschaftssteuer zur Finanzierung eines "Grunderbes"

SPD-Jugendorganisation fordert 90% Erbschaftssteuer zur Finanzierung eines "Grunderbes"

Die SPD-Jugendorganisation Jusos hat auf ihrem Bundeskongress eine radikale Reform der Erbschaftssteuer vorgeschlagen. Alle über 18-Jährigen sollen ein "Grunderbe" von 60.000 Euro erhalten, finanziert durch eine drastisch erhöhte Erbschaftssteuer für Reiche. Dieser Vorschlag wirft jedoch ernsthafte Fragen bezüglich seiner Durchführbarkeit und Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft auf.

Das Grunderbe: Eine Utopie?

Die Jusos schätzen die Kosten für ihr vorgeschlagenes Grunderbe auf 45 Milliarden Euro pro Jahr. Finanziert werden soll dies durch eine gestaffelte Erbschaftssteuer, die ab einem Freibetrag von einer Million Euro beginnt und bei der neunten Million einen Höchstsatz von 90 Prozent erreicht. Doch ist dies realistisch? Laut Daten des Statistischen Bundesamts würde das Grunderbe allein im Jahr 2024 bis zu 47,2 Milliarden Euro kosten. Dieser Betrag ist, gemessen am gesamten Bundeshaushalt, erheblich.

Die Erbschaftssteuer: Ein effektiver Weg zur Finanzierung?

Die vorgeschlagene Erbschaftssteuer scheint auf den ersten Blick eine Möglichkeit zur Finanzierung des Grunderbes zu sein. Doch die Realität könnte anders aussehen. Die Finanzverwaltungen in Deutschland veranschlagten für das Jahr 2022 Erbschafts- und Schenkungssteuern von lediglich 11,4 Milliarden Euro. Dies ist nicht einmal ein Viertel der benötigten Summe.

Die Auswirkungen auf Familienunternehmen

Die vorgeschlagene Erbschaftssteuer könnte insbesondere für Familienunternehmen problematisch sein. Hier besteht die Gefahr, dass eine solch hohe Steuer die Substanz des Unternehmens angreifen könnte. Zudem könnte sie Anreize schaffen, ins Ausland abzuwandern, mit entsprechend negativen Folgen für Beschäftigung und andere Steuereinnahmen.

Kritik am Grunderbe

Die Idee des Grunderbes mag auf den ersten Blick attraktiv erscheinen. Doch sie birgt das Risiko, die Leistungsanreize zu untergraben und könnte zu einer weiteren Verschuldung des Staates führen. Zudem ist fraglich, ob die vorgeschlagene Erbschaftssteuer tatsächlich die benötigten Einnahmen generieren könnte. Es besteht die Gefahr, dass sie die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands und das Vermögen der Bürger erheblich belastet.

Fazit

Die SPD-Jugendorganisation Jusos hat mit ihrem Vorschlag für ein Grunderbe und einer drastisch erhöhten Erbschaftssteuer eine hitzige Debatte ausgelöst. Es bleibt abzuwarten, ob diese Ideen sich durchsetzen werden. Eines ist jedoch sicher: Sie werfen ernsthafte Fragen bezüglich ihrer Durchführbarkeit und Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft auf.

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