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28.08.2024
10:26 Uhr

Ryanair reduziert Angebot am Berliner Flughafen: Eine Folge der Steuerlast

Ryanair reduziert Angebot am Berliner Flughafen: Eine Folge der Steuerlast

Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair hat ihre Drohung wahr gemacht und das Angebot am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) deutlich reduziert. Grund dafür sind die hohen Steuern und Gebühren, die in Deutschland erhoben werden. Laut CEO Eddie Wilson sei dies eine "Schande" für Berlin und Deutschland.

Massive Reduktion der Kapazitäten

Ryanair hatte bereits Anfang des Jahres in Gesprächen mit dem Berliner Bürgermeister Kai Wegner über einen Wachstumsplan für den Flughafen BER beraten. Doch statt einer erhofften Kostensenkung kam es zu einer Verdopplung der Flugsicherungsgebühren. Nun hat die Fluggesellschaft beschlossen, das Angebot um 750.000 Sitzplätze und sechs Strecken zu reduzieren. Betroffen sind die Strecken nach Brüssel, Chania, Kaunas, Krakau, Luxemburg und Riga.

Steigende Kosten als Hauptgrund

Die Entscheidung von Ryanair folgt auf mehrere Warnungen, dass Deutschland weitere 10 Prozent der Kapazitäten der Fluggesellschaft verlieren könnte, was etwa 1,5 Millionen Sitzplätzen für den Sommer 2025 entspricht. Die Bundesregierung hatte die Luftverkehrssteuer um 24 Prozent erhöht, und die Flugsicherungsgebühren haben sich seit 2019 verdoppelt. Ab Januar 2025 sollen die Sicherungsgebühren sogar um 50 Prozent steigen.

Langsame Erholung des Luftverkehrs

Die Erholung des Luftverkehrs in Deutschland verläuft laut Ryanair langsamer als in anderen europäischen Ländern. Der Flughafen Berlin-Brandenburg habe sich besonders schlecht erholt und liege weit hinter anderen deutschen und europäischen Flughäfen zurück. Die überhöhten Zugangskosten und das chronische Missmanagement seien die Hauptgründe für die verspätete Eröffnung des Flughafens, der sich zu einem der größten Bauskandale der Bundesrepublik entwickelt habe.

Ein "bankrotter Flughafen"

Der Flughafen BER sollte ursprünglich 2011 eröffnet werden, doch zahlreiche Managementfehler und eine Kostenexplosion verzögerten den Start. Die Kosten überstiegen schließlich die Marke von 7 Milliarden Euro – mehr als das Dreifache der ursprünglichen Schätzung. Laut Ryanair-CEO Eddie Wilson sei es eine "Schande", dass Berlin, eine der größten europäischen Städte, eine der langsamsten Erholungen im Luftverkehr habe.

Negative Auswirkungen auf Tourismus und Wirtschaft

Die Reduktion des Angebots werde dem Flugverkehr, dem Tourismus und der Wirtschaft Deutschlands schaden. Während Berlin an Verkehr und Tourismus verliere, würden konkurrierende EU-Hauptstädte vom wachsenden Ryanair-Verkehr profitieren. Wilson kritisierte, dass es trotz Gesprächen mit dem Berliner Bürgermeister kein sinnvolles Engagement gegeben habe, die Steuern und Gebühren zu senken – stattdessen seien sie erhöht worden.

Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, wie die aktuelle Politik und die überhöhten Steuern und Gebühren die deutsche Wirtschaft belasten und wichtige Wirtschaftssektoren ins Ausland drängen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Maßnahmen langfristig auf die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands auswirken werden.

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