Kettner Edelmetalle
26.07.2025
12:41 Uhr

Milliardengrab Nahost: Wie der Westen seine Raketenabwehr verheizt

Die jüngsten Gefechte zwischen dem Iran und der israelisch-amerikanischen Allianz offenbaren eine bittere Wahrheit: Die vielgepriesene westliche Luftabwehr stößt an ihre Grenzen – sowohl technisch als auch finanziell. Was zunächst als überschaubarer Konflikt begann, entwickelte sich zu einem Lehrstück über die Verwundbarkeit moderner Verteidigungssysteme und die Hybris westlicher Militärstrategen.

Das Märchen von der unbesiegbaren Abwehr

Während die ersten Berichte noch von einem triumphalen Sieg der amerikanisch-israelischen Luftverteidigung sprachen, zeichnen neue Analysen ein ernüchterndes Bild. Die USA hätten während der elftägigen Auseinandersetzungen vom 13. bis 24. Juni über 150 THAAD-Abfangraketen verschossen – mehr als ein Viertel ihres weltweiten Arsenals. Bei einem Stückpreis von 15,5 Millionen Dollar summieren sich allein diese Kosten auf schwindelerregende 2,35 Milliarden Dollar.

Die Rechnung geht noch weiter: Zusätzlich zu den THAAD-Systemen setzte die US-Marine ihre SM-3- und SM-6-Raketenabwehr ein. Die neueren SM-3 Block-IIA-Raketen schlagen mit 37 Millionen Dollar pro Stück zu Buche. Insgesamt dürften die Verteidigungskosten die 6-Milliarden-Dollar-Marke überschritten haben – für gerade einmal elf Tage Konflikt.

David gegen Goliath im 21. Jahrhundert

Die iranische Seite demonstrierte eindrucksvoll, wie asymmetrische Kriegsführung die Kräfteverhältnisse verschiebt. Während eine russische Fabrik täglich 500 Geran-Drohnen produziert, schaffen die USA gerade einmal 600 Patriot-Raketen im Jahr. Die Mathematik ist gnadenlos: Drohnen für einige Zehntausend Euro zwingen den Gegner, Millionen teure Abfangraketen zu verschießen.

Besonders brisant: Die iranischen Hyperschallraketen vom Typ Fattah erwiesen sich als nahezu unaufhaltbar. Durch den Plasmamantel, der sich bei extremen Geschwindigkeiten bildet, bleiben sie für herkömmliche Radarsysteme praktisch unsichtbar. Die Folgen waren verheerend – über 40 Infrastruktureinrichtungen und fünf große Militärstützpunkte in Israel wurden getroffen.

Trumps überraschende Ehrlichkeit

Selbst Präsident Trump musste auf dem NATO-Gipfel eingestehen: "Vor allem in den letzten Tagen wurde Israel wirklich hart getroffen. Diese ballistischen Raketen haben eine Menge Gebäude zerstört." Eine bemerkenswert offene Einschätzung, die das Ausmaß der Schäden unterstreicht.

Die Situation wurde so prekär, dass das Pentagon erwog, für Saudi-Arabien bestimmte Abfangraketen nach Israel umzuleiten – ein diplomatischer Drahtseilakt, da auch das Königreich seine eigenen Ölanlagen bedroht sah.

Die neue Realität der Kriegsführung

Was sich hier abzeichnet, ist nichts weniger als eine tektonische Verschiebung der militärischen Machtverhältnisse. Die Zeiten, in denen die USA ihre Gegner mit schier unerschöpflichen Waffenlieferungen "zuschütten" konnten, wie es im Zweiten Weltkrieg der Fall war, sind vorbei. Heute betteln sie förmlich um Waffenstillstände, sobald die eigenen Arsenale zur Neige gehen.

Die Lehren aus diesem Konflikt sind eindeutig: Teure Hightech-Abwehrsysteme mögen beeindruckend aussehen, doch gegen die schiere Masse kostengünstiger Drohnen und die Geschwindigkeit moderner Hyperschallwaffen stoßen sie an ihre Grenzen. Der Waffenstillstand vom 24. Juni war keine großzügige Geste, sondern die Kapitulation vor der ökonomischen und militärischen Realität.

Ein Blick in die Zukunft

Diese Entwicklung sollte auch in Berlin die Alarmglocken schrillen lassen. Während die Ampel-Koalition Milliarden in fragwürdige Klimaprojekte pumpt und die neue Große Koalition ein 500-Milliarden-Sondervermögen für "Infrastruktur" plant, zeigt sich die wahre Achillesferse des Westens: Die Unfähigkeit, mit den neuen Realitäten der Kriegsführung Schritt zu halten.

Die Ironie der Geschichte: Während man hierzulande über Gendersternchen debattiert und die Wirtschaft mit ideologischen Experimenten ruiniert, verschieben sich die globalen Machtverhältnisse fundamental. Die physische Sicherheit – einst Grundvoraussetzung jeder Zivilisation – wird zum Luxusgut, das sich der dekadente Westen bald nicht mehr leisten kann.

Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Meinungsäußerung unserer Redaktion. Wir betreiben keine Anlageberatung. Jeder ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich und sollte ausreichend recherchieren.

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