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30.09.2024
13:26 Uhr

Klimawandel reduziert Sterblichkeit von Neugeborenen: Eine neue Perspektive

Klimawandel reduziert Sterblichkeit von Neugeborenen: Eine neue Perspektive

In einer aktuellen Studie, die in der renommierten Zeitschrift Nature veröffentlicht wurde, wird eine überraschende Erkenntnis präsentiert: Der Klimawandel hat zwischen 2000 und 2019 in 29 Ländern die Sterblichkeit von Neugeborenen gesenkt. Diese Erkenntnis widerspricht der gängigen Meinung, dass höhere Temperaturen durch den Klimawandel ausschließlich negative Auswirkungen haben.

Weniger Kältetote, mehr Hitzetote

Die Studie, die von Asya Dimitrova und ihrem Team durchgeführt wurde, analysierte die temperaturbedingte Sterblichkeit bei Neugeborenen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Klimawandel in diesem Zeitraum 282.000 Babys das Leben gerettet hat. Dies ist hauptsächlich auf eine deutliche Reduzierung der kältebedingten Todesfälle zurückzuführen.

Die Forscher stellten fest, dass weltweit 4,35 Millionen Menschen jährlich an Kälte sterben, während 0,45 Millionen an Hitze sterben. Dieses Verhältnis zeigt, dass Kälte ein weitaus größeres Risiko darstellt als Hitze. In Europa beispielsweise sterben jährlich 203.620 Menschen an Kälte und 20.173 an Hitze.

Die Rolle des Klimawandels

Die Studie beleuchtet die Auswirkungen des Klimawandels auf die Sterblichkeit von Neugeborenen und kommt zu dem Schluss, dass der Klimawandel in den untersuchten Ländern die kältebedingten Todesfälle um 30 % reduziert hat. Gleichzeitig stiegen die hitzebedingten Todesfälle um 32 %. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Reduzierung der kältebedingten Todesfälle weitaus bedeutender ist als der Anstieg der hitzebedingten Todesfälle.

Die Forscher betonen, dass die stärksten positiven Effekte des Klimawandels in Ländern Subsahara-Afrikas zu beobachten sind. Hier hat die Erwärmung zu einer signifikanten Reduzierung der kältebedingten Sterblichkeit bei Neugeborenen geführt.

Historische Perspektive

Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass wärmere Perioden oft mit dem Aufstieg von Hochkulturen verbunden waren. In den vergangenen 10.000 Jahren des Holozäns entwickelten sich Hochkulturen während wärmerer Phasen, während kältere Perioden zu kulturellen Rückgängen führten. Diese historische Perspektive unterstützt die These, dass moderate Erwärmung positive Effekte haben kann.

Kritik an der Darstellung

Die Darstellung der Ergebnisse in der Studie wurde jedoch kritisiert. Die Grafiken der Todesfälle könnten irreführend sein und den Eindruck erwecken, dass Hitze ein größeres Risiko darstellt als Kälte. Dies entspricht nicht den tatsächlichen Verhältnissen, wie die Zahlen deutlich zeigen.

Fazit

Die Studie von Asya Dimitrova et al. liefert wertvolle Erkenntnisse über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Sterblichkeit von Neugeborenen. Sie zeigt, dass der Klimawandel nicht nur negative, sondern auch positive Effekte haben kann. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, die hitzebedingten Todesfälle zu reduzieren und Maßnahmen zur Anpassung an die veränderten klimatischen Bedingungen zu ergreifen.

Die Ergebnisse dieser Studie sollten als Anstoß dienen, die Diskussion über den Klimawandel differenzierter zu führen und die positiven Effekte nicht zu übersehen. Es ist an der Zeit, die komplexen Zusammenhänge des Klimawandels zu erkennen und entsprechend zu handeln.

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