Kettner Edelmetalle
01.12.2023
09:51 Uhr

Israel und die Hamas-Terrorpläne: Eine Fehleinschätzung mit fatalen Folgen?

Israel und die Hamas-Terrorpläne: Eine Fehleinschätzung mit fatalen Folgen?

In einem kürzlich erschienenen Bericht der "New York Times" werden alarmierende Fragen aufgeworfen: Was wusste der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu über die geplanten Terroranschläge der Hamas? Hätte das verheerende Massaker vom 7. Oktober, bei dem 1200 Menschen ihr Leben verloren, verhindert werden können?

Hinweise auf Großangriff ignoriert?

Die renommierte US-Zeitung berichtet, dass es bereits mehr als ein Jahr vor dem Anschlag Hinweise auf einen geplanten Großangriff der Hamas gegeben haben soll. Demnach soll ein 40-seitiges Dokument mit dem Codenamen "Jericho-Mauer" existiert haben, das einen detaillierten Angriffsplan der Hamas skizzierte. Dieser Plan soll in seiner Ausführung dem tatsächlichen Anschlag vom Oktober verblüffend ähnlich gewesen sein.

Fatale Fehleinschätzung der israelischen Behörden

Wurde hier eine fatale Fehleinschätzung getroffen? Laut der "New York Times" wurde das Szenario von israelischen Militär- und Geheimdienstmitarbeitern als zu anspruchsvoll und schwierig in der Ausführung abgetan. Die israelische Regierung weist diesen schwerwiegenden Vorwurf zwar zurück, gesteht jedoch eigene Versäumnisse ein.

„Es gibt keinen Zweifel, dass der Angriff vom 7. Oktober ein Versagen unsererseits war. Natürlich war es ein Versagen“, sagte Israels Regierungssprecherin Tal Heinrich dem US-Sender CNN.

Die Sprecherin versprach eine genaue Untersuchung des Vorfalls und daraus resultierende Lehren. Auf die Frage, ob Netanjahu von dem Angriffsszenario gewusst habe oder die Dokumente gelesen habe, antwortete sie, dass Untersuchungen angestellt werden würden.

Netanjahu weist Vorwürfe zurück

Generelle Vorwürfe, er habe mit seiner Politik die Hamas erst stark gemacht, wies Netanjahu in einem Interview mit BILD entschieden zurück. Er betonte, dass die Hamas militärisch geschwächt und getroffen werden sollte, während gleichzeitig eine zivile humanitäre Katastrophe vermieden werden sollte.

Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Sicher ist jedoch, dass die israelische Regierung, und insbesondere Premierminister Netanjahu, in den kommenden Monaten eine genaue Prüfung ihrer Politik und Handlungen vornehmen müssen, um solche Tragödien in Zukunft zu vermeiden.

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