Kettner Edelmetalle
28.09.2023
07:11 Uhr

Immobilienbesitzer trotzen grüner Sanierungswelle

Die deutsche Immobilienlandschaft scheint sich gegen den grünen Wandel zu wehren. Laut einer Umfrage von ImmoScout24 planten über die Hälfte der Immobilienbesitzer keine energetische Sanierung in nächster Zeit. Besonders hervorzuheben ist dabei die ablehnende Haltung von Eigentümern über 55 Jahren. Die Gründe hierfür sind vielfältig und reichen von politischen Streitigkeiten bis hin zur unklaren Gestaltung von Förderungen.

Grünes Licht für energetische Sanierung?

Wie ImmoScout24 berichtet, wollen 52 Prozent der Immobilienbesitzer in Deutschland vorerst keine Investitionen in klimaschonende Heizungen tätigen. Die langen Debatten und politischen Streitigkeiten um die Umsetzung des sogenannten "Heizungsgesetzes" hätten bei vielen Eigentümern für große Vorbehalte gesorgt, so Geschäftsführerin Gesa Crockford. Doch auch die lange Unklarheit über die Ausgestaltung der Förderung habe bei vielen zu Überdruss geführt.

Alter und Kinder beeinflussen Sanierungsbereitschaft

Interessanterweise zeigt die Umfrage, dass die Bereitschaft zur energetischen Sanierung mit zunehmendem Alter sinkt. So schließt nur ein Viertel der jungen Immobilienbesitzer zwischen 18 und 34 Jahren eine solche Investition aus, während bei den über 55-Jährigen 63 Prozent eine Sanierung ablehnen. Sind Kinder im Haushalt, steigt die Bereitschaft zur Sanierung: 65 Prozent dieser Gruppe planen eine energetische Sanierungsmaßnahme, bei Eigentümern ohne Kinder sind es nur 37 Prozent.

Wärmepumpen: Effizienz und Umweltverträglichkeit im Fokus

Eine Möglichkeit zur energetischen Sanierung sind Wärmepumpen. Doch auch hier gibt es Unterschiede in der Effizienz und den genutzten Wärmemitteln. Die Stiftung Warentest analysierte sechs Luft-Wasser-Wärmepumpen und stellte dabei erhebliche Unterschiede im Stromverbrauch fest. Zudem spielte das verwendete Kältemittel eine Rolle: Zwei der Wärmepumpen nutzten das potenziell klimaschädliche Mittel R32, während andere Hersteller auf das klimaschonende Propan setzten.

Politische Hürden und mangelnde Klarheit

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass trotz des politischen Drucks zur energetischen Sanierung viele Immobilienbesitzer zögern. Die langen Debatten und die unklare Förderlandschaft haben bei vielen für Verunsicherung gesorgt. Es bleibt abzuwarten, ob die Politik in der Lage sein wird, hier für mehr Klarheit und Anreize zu sorgen.

Es ist jedoch zu bedenken, dass nicht alle Immobilienbesitzer die finanziellen Mittel für eine Sanierung haben. Zudem ist es fraglich, ob die energetische Sanierung wirklich der richtige Weg ist, um die Umwelt zu schützen, oder ob es nicht sinnvoller wäre, in erneuerbare Energien zu investieren. Letztendlich wird die Entscheidung für oder gegen eine Sanierung immer eine individuelle Entscheidung bleiben, die von vielen Faktoren abhängt.

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