Kettner Edelmetalle
21.08.2025
09:00 Uhr

Großbritannien auf dem Weg zum digitalen Überwachungsstaat: Altersprüfung für VPNs gefordert

Die britische Kinderbeauftragte Rachel de Souza fordert verpflichtende Alterskontrollen für Virtual Private Networks (VPNs) und löst damit eine Welle der Empörung unter Datenschützern und Bürgerrechtlern aus. Was als vermeintlicher Kinderschutz daherkommt, könnte sich als trojanisches Pferd für die totale digitale Überwachung entpuppen.

Der nächste Schritt in Richtung Orwell'scher Dystopie

In einem Auftritt bei BBC Newsnight bezeichnete de Souza VPNs als "Schlupfloch", das es Kindern ermögliche, die neuen Altersverifikationsregeln des Online Safety Act zu umgehen. "Natürlich brauchen wir eine Altersverifikation bei VPNs; es ist absolut eine Lücke, die geschlossen werden muss", erklärte sie mit einer Selbstverständlichkeit, die erschaudern lässt.

Doch was sind VPNs eigentlich? Es handelt sich um essenzielle Werkzeuge für die digitale Privatsphäre, die Internetverkehr verschlüsseln und IP-Adressen verschleiern. Journalisten nutzen sie zum Schutz ihrer Quellen, Menschenrechtsaktivisten zur Umgehung autoritärer Zensur, und normale Bürger zum Schutz vor der allgegenwärtigen Datensammelwut von Konzernen und Regierungen.

Die Maske fällt: Kinderschutz als Vorwand für Totalüberwachung

Die Forderung nach Alterskontrollen bei VPNs würde das fundamentale Prinzip dieser Technologie aushebeln: die Anonymität. Wie soll ein VPN-Anbieter das Alter seiner Nutzer überprüfen, ohne deren Identität zu kennen? Die Antwort ist simpel: gar nicht. Was hier gefordert wird, ist nichts anderes als die Abschaffung anonymer Kommunikation im Internet.

"Wenn Plattformen dabei erwischt werden, Kinder zu VPNs zu leiten, um Alterskontrollen zu umgehen, könnten sie mit regulatorischen Maßnahmen rechnen", warnte ein Sprecher des britischen Ministeriums für Wissenschaft, Innovation und Technologie.

Diese Drohung zeigt, wohin die Reise geht: Technologieanbieter sollen zu Hilfssheriffs des Staates werden, die ihre Nutzer überwachen und denunzieren.

Deutschland sollte gewarnt sein

Was in Großbritannien passiert, könnte auch bald bei uns Realität werden. Die EU arbeitet bereits an ähnlichen Regulierungen, und die deutsche Ampel-Nachfolgeregierung zeigt sich traditionell empfänglich für solche "Kinderschutz"-Argumente. Dabei sollte jedem klar sein: Wer heute die Privatsphäre von Erwachsenen opfert, um angeblich Kinder zu schützen, wird morgen feststellen, dass er weder das eine noch das andere erreicht hat.

Die Geschichte lehrt uns, dass Überwachungsinfrastrukturen, einmal etabliert, niemals wieder abgebaut werden. Sie wachsen, mutieren und finden immer neue Anwendungsgebiete. Heute sind es die Kinder, morgen die "Extremisten", übermorgen alle, die sich nicht konform verhalten.

Ein Angriff auf die digitale Selbstbestimmung

VPNs sind mehr als nur technische Tools – sie sind Symbole der digitalen Selbstbestimmung. In einer Zeit, in der Regierungen und Konzerne jeden unserer Schritte im Netz verfolgen wollen, sind sie die letzte Bastion der Privatsphäre. Ihre Regulierung würde einen Präzedenzfall schaffen, der die Tür für weitere Einschränkungen weit aufstoßen würde.

Es ist bezeichnend, dass solche Vorschläge immer unter dem Deckmantel des Kinderschutzes daherkommen. Wer könnte schon gegen den Schutz von Kindern sein? Doch diese emotionale Erpressung darf uns nicht blind machen für die wahren Absichten: die Schaffung einer lückenlosen digitalen Überwachungsarchitektur.

Die Bürger müssen jetzt aufwachen und Widerstand leisten, bevor es zu spät ist. Denn eines ist sicher: Wer heute seine digitale Privatsphäre aufgibt, wird sie morgen nicht zurückbekommen.

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