Kettner Edelmetalle
13.11.2023
10:19 Uhr

Frankfurt gegen Mietwucher: Ein Kampf gegen Windmühlen?

Frankfurt gegen Mietwucher: Ein Kampf gegen Windmühlen?

Inmitten des anhaltenden Wohnungsengpasses in deutschen Großstädten, der insbesondere junge Menschen und Geringverdienende hart trifft, versucht die Stadt Frankfurt am Main, gegen überhöhte Mieten vorzugehen. Doch ist dies wirklich eine effektive Lösung, oder ist es nur ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts der enormen Herausforderungen auf dem deutschen Wohnungsmarkt?

Die Realität des Wohnens in deutschen Metropolen

Frankfurt am Main ist ein Paradebeispiel für die Wohnungsproblematik in Deutschland. Junge Menschen, die in die Stadt ziehen, um eine Ausbildung oder ein Studium zu beginnen, sehen sich mit astronomischen Mietpreisen konfrontiert. Ein Beispiel ist der Fall von Manuel*, der für seine 11 Quadratmeter große WG 330 Euro zahlen musste. Eine Summe, die für viele kaum tragbar ist.

Die Mieten in Frankfurt und anderen deutschen Städten sind in den letzten Jahren dramatisch gestiegen. Laut dem Immobilienmakler Engel & Völkers stieg der Preis pro Quadratmeter in Frankfurt von rund 15,99 Euro im Jahr 2019 auf 19,59 Euro im Jahr 2023. Eine Entwicklung, die nicht nur Geringverdiener, sondern auch die Mittelschicht betrifft.

Frankfurt greift ein: Ein effektiver Schritt?

Die Stadt Frankfurt hat angekündigt, gegen Vermieter vorzugehen, die Mieten verlangen, die 20 Prozent über der örtlichen Vergleichsmiete liegen. Die Unterstützung der Stadt für betroffene Mieter klingt auf den ersten Blick lobenswert. Doch ist es wirklich effektiv, oder ist es nur ein Versuch, das Problem zu kaschieren, ohne die eigentlichen Ursachen anzugehen?

Manuel nutzte das Angebot der Stadt und stellte fest, dass seine Miete weit über der örtlichen Vergleichsmiete lag. Nach einer Beratung und einer Inspektion seiner Wohnung durch einen Sachverständigen der Stadt wurde festgestellt, dass er und seine Mitbewohner eine Rückerstattung von rund 12.000 Euro an zu viel gezahlter Miete erhalten sollten.

Die Angst vor Konsequenzen

Trotz solcher Erfolgsgeschichten gibt es viele Mieter, die sich nicht trauen, gegen ihre Vermieter vorzugehen. Die Angst vor Konsequenzen, wie der Anmeldung von Eigenbedarf durch den Vermieter, ist groß. Es ist daher fraglich, ob die Maßnahmen der Stadt Frankfurt tatsächlich eine nachhaltige Lösung für das Problem der hohen Mieten bieten können.

Es bleibt abzuwarten, ob die Stadt Frankfurt mit ihren Maßnahmen gegen überhöhte Mieten tatsächlich einen Unterschied machen kann. Eine echte Lösung des Problems würde jedoch eine grundlegende Veränderung des Wohnungsmarktes erfordern, die weit über das hinausgeht, was die Stadt allein leisten kann.

*Name von der Redaktion geändert

Die Frage bleibt: Ist es wirklich Aufgabe der Stadt, die Auswüchse eines freien Wohnungsmarktes zu regulieren, oder wäre es nicht sinnvoller, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass solche Auswüchse gar nicht erst entstehen?

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