Kettner Edelmetalle
22.11.2023
13:12 Uhr

EZB warnt vor fragiler Finanzstabilität im Euroraum

EZB warnt vor fragiler Finanzstabilität im Euroraum

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat kürzlich ihren Finanzstabilitätsbericht vorgelegt und dabei eine alarmierende Warnung ausgesprochen: Das Finanzsystem im Euroraum sei fragil. Dieser Zustand resultiere aus einer Kombination von gestiegenen Zinsen, geopolitischen Konflikten und einer schwachen Konjunktur. Besonders für Banken sieht die EZB erhebliche Risiken.

Gestiegene Zinsen und schwache Konjunktur als Hauptursachen

Die gestiegenen Zinsen stellen vor allem für die Banken im Euroraum ein Risiko dar. Zwar profitieren sie von höheren Kreditzinsen, doch sind in ihren Büchern viele langfristige Kredite mit verhältnismäßig niedriger Verzinsung zu finden. Zudem ist die Nachfrage nach neuen Finanzierungen in den vergangenen Monaten rückläufig gewesen. Die EZB resümiert: "Die Banken des Euroraums profitieren von steigenden Zinsen, sehen sich aber mit Gegenwind durch höhere Finanzierungskosten, schlechtere Qualität der Aktiva und geringere Kreditvolumina konfrontiert".

Bankensystem ist gut aufgestellt, aber...

Trotz der Risiken behauptet die EZB, dass das Bankensystem des Euroraums "gut aufgestellt" sei, um diesen Risiken zu widerstehen. Allerdings sollten die erhöhten Kapitalpuffer und die geplanten Reformen zur Bankenregulierung nach Basel IV vollständig umgesetzt werden. Hier stellt sich die Frage, ob die EZB nicht doch die tatsächliche Lage der Banken im Euroraum beschönigt.

Die Inflation und die Rolle der EZB

Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde warnte zuletzt, dass es noch zu früh sei, den Sieg über die Inflation zu verkünden. Sie betonte, dass die Geldpolitik in einer Phase sei, in der man aufmerksam die verschiedenen Kräfte im Blick haben müsse, die Einfluss auf die weitere Inflationsentwicklung haben. Trotz zehnmaliger Erhöhung der Leitzinsen seit Juli 2022 scheint die Inflation noch nicht im Griff zu sein. Die Banken erhalten für Einlagen inzwischen vier Prozent Zinsen.

Kritische Betrachtung der EZB-Politik

Obwohl die EZB die Leitzinsen erhöht hat, um die Inflation zu bekämpfen, scheinen die Maßnahmen noch keine greifbaren Ergebnisse zu zeigen. Es ist besorgniserregend, dass die EZB trotz der offensichtlichen Risiken und der schwachen Konjunktur weiterhin auf eine Politik der hohen Zinsen setzt. Dies könnte langfristig die finanzielle Stabilität des Euroraums gefährden.

Es bleibt abzuwarten, wie die EZB auf die aktuellen Herausforderungen reagieren wird. Jedenfalls scheint es, dass das Vertrauen in die traditionellen Finanzsysteme und die zentralisierten Entscheidungsträger schwindet. Vielleicht ist es an der Zeit, sich Alternativen wie Edelmetalle genauer anzusehen, die in Zeiten der Unsicherheit als sichere Häfen dienen können.

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