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07.10.2024
07:44 Uhr

Ein Jahr Eskalation in Nahost – Eine Chronologie der Ereignisse

Ein Jahr Eskalation in Nahost – Eine Chronologie der Ereignisse

Ein Jahr nach dem verheerenden Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat sich der Konflikt in der Region weiter zugespitzt. Die jüngsten Ereignisse zeigen, dass ein Ende der Gewalt nicht in Sicht ist. Die Eskalation hat historische Wurzeln und wird durch aktuelle politische und militärische Entwicklungen weiter befeuert.

Der Beginn der Eskalation

Am 7. Oktober 2023 drangen hunderte Kämpfer der Hamas und verbündeter islamistischer Gruppen vom Gazastreifen aus in den Süden Israels ein. Dabei wurden laut israelischen Angaben 1.205 Menschen getötet und 251 Personen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel erklärte daraufhin die Vernichtung der Hamas und die Befreiung der Geiseln zu seinen wichtigsten Kriegszielen.

Massive Militäraktionen und humanitäre Krisen

Unmittelbar nach dem Überfall begann die israelische Luftwaffe mit massiven Bombardierungen im Gazastreifen. Am 13. Oktober 2023 rief Israel die Zivilbevölkerung im Norden des Palästinensergebiets zur Evakuierung in Richtung Süden auf. UN-Schätzungen zufolge befanden sich bis Anfang Juli 2024 rund 80 Prozent der insgesamt 2,4 Millionen Bewohner des Gazastreifens auf der Flucht.

Die Bodenoffensive

Am 27. Oktober 2023 startete Israel eine Bodenoffensive im Gazastreifen. Laut Angaben der Hamas, die nicht unabhängig überprüft werden können, wurden seit Beginn des israelischen Militäreinsatzes mehr als 41.600 Menschen getötet.

Waffenruhe und erneute Kämpfe

Am 24. November 2023 trat eine siebentägige Waffenruhe in Kraft, die unter Vermittlung von Katar, Ägypten und den USA vereinbart wurde. Innerhalb dieser Woche wurden 80 israelische Geiseln und Doppelstaatler freigelassen. Doch nach erneutem Raketenbeschuss der Hamas flammten die Kämpfe wieder auf.

Internationale Verurteilungen und weitere Eskalationen

Der Internationale Gerichtshof forderte Israel am 26. Januar 2024 auf, Handlungen zu vermeiden, die mit einem möglichen „Völkermord“ in Zusammenhang gebracht werden könnten. Am 29. Februar 2024 wurden bei der Verteilung von Hilfsgütern in Gaza 120 Menschen getötet, was die humanitäre Krise weiter verschärfte.

Iranische Angriffe und israelische Vergeltung

Am 13. April 2024 griff der Iran Israel erstmals direkt von seinem Staatsgebiet aus an, als Vergeltung für einen Angriff auf sein Konsulat in Damaskus. Mehr als 300 Raketen, Drohnen und Flugkörper wurden abgefeuert, die jedoch weitgehend abgewehrt werden konnten.

Hisbollah und Huthi-Milizen

Am 19. Juli 2024 griff die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz vom Jemen aus Tel Aviv an. Israel reagierte mit Luftangriffen auf die jemenitische Hafenstadt Hodeida. Ende Juli 2024 tötete die israelische Armee mehrere hochrangige Hisbollah-Kommandeure, was zu einer weiteren Verschärfung der Lage führte.

Aktuelle Entwicklungen und Ausblick

Am 1. Oktober 2024 griff der Iran Israel erneut mit rund 180 Raketen an. Israel kündigte Vergeltung an und setzte seine Militäreinsätze gegen die Hisbollah fort. Die Lage bleibt angespannt, und die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, eine Lösung für diesen langwierigen und komplexen Konflikt zu finden.

Die Eskalation im Nahen Osten zeigt deutlich, wie tief verwurzelt die Spannungen in der Region sind. Ohne eine klare und entschlossene politische Lösung wird der Kreislauf der Gewalt vermutlich weitergehen, was nicht nur die Stabilität der Region, sondern auch die globale Sicherheit gefährdet.

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