Kettner Edelmetalle
26.09.2023
09:06 Uhr

Digitales Zentralbankgeld: Ein Instrument zur Verhaltenslenkung?

Die jüngsten Aussagen des Vize-Chefs des Internationalen Währungsfonds (IWF), Bo Li, werfen Fragen auf. Es geht um das geplante digitale Zentralbankgeld, auch bekannt als CBDC (Central Bank Digital Currency). Laut Li könnte dieses zur Verhaltenslenkung der Bevölkerung eingesetzt werden. Eine Entwicklung, die kritisch betrachtet werden sollte.

Verhaltenslenkung durch digitales Geld?

Die Möglichkeit, das Verhalten von Menschen durch den Einsatz von digitalem Geld zu steuern, ist keine neue Idee. Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat bereits angekündigt, digitale Zahlkarten für Asylbewerber einzuführen, um deren Konsumverhalten zu kontrollieren. Doch die Aussagen von Bo Li gehen noch einen Schritt weiter. Er spricht von der Möglichkeit, digitales Zentralbankgeld für größere Bevölkerungsgruppen und sogar für die gesamte Bevölkerung zur Verhaltenslenkung einzusetzen.

Die Macht der Programmierbarkeit

Die Programmierbarkeit von digitalem Zentralbankgeld ermöglicht es, gezielte politische Funktionen zu realisieren. So könnten beispielsweise Sozialleistungen, Konsumgutscheine oder Lebensmittelmarken digital ausgegeben und genau auf die Bedürfnisse der Empfänger abgestimmt werden. Dies könnte es staatlichen Stellen erleichtern, ihre Unterstützung genau auf die Menschen auszurichten, die diese benötigen.

Die Rolle des digitalen Euro

Ein aktueller Verordnungsentwurf der EU-Kommission sieht vor, dass der digitale Euro nicht programmierbar in diesem Sinne sein soll. Doch aufgrund des geplanten Einsatzes des digitalen Euro auf einer programmierbaren Plattform, könnte dieser dennoch zur Verhaltenslenkung eingesetzt werden. Dies könnte beispielsweise die Durchsetzung individueller CO2-Budgets ermöglichen.

Kritische Betrachtung erforderlich

Es ist wichtig, diese Entwicklungen kritisch zu hinterfragen. Während die Programmierbarkeit von digitalem Geld durchaus Vorteile bieten kann, birgt sie auch Risiken. So besteht die Gefahr, dass die individuelle Freiheit der Bürger eingeschränkt wird und der Staat zu viel Kontrolle über das Verhalten der Bevölkerung erhält. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Rechte und Freiheiten der Bürger zu schützen.

Schlusswort

Die Aussagen von Bo Li werfen wichtige Fragen auf und zeigen, dass die Entwicklung und Einführung von digitalem Zentralbankgeld sorgfältig überwacht werden muss. Es ist von großer Bedeutung, dass die Rechte und Freiheiten der Bürger gewahrt bleiben und nicht durch die Einführung von digitalem Geld eingeschränkt werden.

Wissenswertes zum Thema