Kettner Edelmetalle
18.09.2023
10:52 Uhr

Die Letzte Generation: Protest mit tödlichen Folgen?

Die sogenannte "Letzte Generation" hat am Montagmorgen erneut die Hauptstadt Berlin lahmgelegt. Laut Angaben der Berliner Polizei wurden 21 Straßen von den Klimaaktivisten blockiert, darunter auch die Hauptzufahrtsstraße zum Vivantes Klinikum Friedrichshain. Dieses Krankenhaus ist spezialisiert auf die Versorgung von schwer verletzten Unfallopfern, Schlaganfallpatienten und Frühgeborenen.

Blockade mit potenziell tödlichen Folgen

Die Protestler klebten sich in den frühen Morgenstunden auf der Landsberger Allee / Ecke Conrad-Blenkle-Straße fest. Diese Kreuzung liegt nur etwa 800 Meter von der Notaufnahme des Vivantes Krankenhauses Friedrichshain entfernt. Sollte ein Notarztwagen das Klinikum aus dem Osten der Stadt (Bezirk Lichtenberg) erreichen wollen, führt sein Weg direkt über die dreispurige Landsberger Allee und die Stelle, an der sich die Letzte Generation nun festklebte.

Augenzeugenberichten zufolge waren alle Spuren der Landsberger Allee stadteinwärts von den Klimaaktivisten blockiert. Eine Rettungsgasse war nicht erkennbar, dafür sei es zu eng gewesen. Ein Notarztwagen hätte es zudem im Zweifel schwer gehabt, sein Auto zu wenden, da die blockierte Stelle links von Straßenbahnschienen und rechts von einem Gehweg begrenzt wird.

Risiko für Patienten in Lebensgefahr

Das Vivantes Klinikum Friedrichshain wird in zahlreichen Notfällen angefahren. Es verfügt unter anderem über eine „Stroke Unit“, also eine Akutstation, die auf die Behandlung von Schlaganfallpatienten spezialisiert ist. Bei der Versorgung dieser Patienten kommt es auf jede Sekunde an, die bis zur Behandlung vergeht.

Außerdem befindet sich in dem Krankenhaus eine Geburtsstation, eine Frühchenstation sowie eine spezielle chirurgische Abteilung für Kinder- und Neugeborene, die auch bei akuten Erkrankungen operiert. Es findet sich eine Rettungsstelle mit spezialisiertem Traumazentrum, in dem Schwerverletzte und komplexe Unfallverletzte versorgt werden.

Die Letzte Generation hat – einmal wieder – mit ihren Blockaden riskiert, dass Patienten in Lebensgefahr (darunter Kinder und Schwerverletzte) nur verzögert medizinisch versorgt werden können. „Friedlicher Protest“ ist das nicht – im Gegenteil.

Kritik an der Polizei und der Politik

Die Reaktionen auf die erneute Blockade durch die Letzte Generation sind geteilt. Während einige die Aktion als notwendigen Schritt im Kampf gegen den Klimawandel betrachten, kritisieren andere die möglichen tödlichen Folgen und die Untätigkeit von Polizei und Politik.

Ein Kommentar von Hugo Birnbaum, einem besorgten Bürger, bringt die Kritik auf den Punkt: "Ich befürchte, dass es erst zu Todesfällen kommen muss, bis sich Polizei (und Politik) darauf besinnen, dass es ihre eigentliche Aufgabe ist, rechtschaffene Bürger zu beschützen und zu ihrem Recht zu verhelfen (von deren Steuergeldern sie schließlich bezahlt werden), statt Kriminelle und Extremisten gewähren zu lassen, denen das geltende Recht am A... vorbeiklebt."

Es bleibt abzuwarten, ob und wie die Politik auf diese erneute Provokation reagiert und ob sie bereit ist, die Sicherheit der Bürger über die Freiheit der Proteste zu stellen.

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