Kettner Edelmetalle
15.09.2023
05:10 Uhr

Die EU-Kommissarin mit der Stricknadel: Ein Sinnbild für die politische Ignoranz?

Wie die österreichische Webseite berichtet, sorgt die sozialdemokratische EU-Kommissarin Ylva Johansson für Aufsehen - und zwar nicht durch ihre politische Arbeit, sondern durch ihr Strickverhalten während einer Parlamentssitzung. Während die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ihre Rede hielt, strickte Johansson demonstrativ auf ihrem Platz im EU-Parlament in Strasbourg.

Ein teures Hobby auf Kosten der Steuerzahler?

Die aus Schweden stammende EU-Kommissarin für Inneres scheint wenig Interesse an ihrer politischen Verantwortung zu haben. Sie kassiert monatlich 22.367 Euro brutto – finanziert von den europäischen Steuerzahlern. Im Jahr summiert sich das auf ein Gehalt von 313.138 Euro. Das ist etwa so viel wie das Jahresgehalt des österreichischen Bundeskanzlers. Dass sie während einer Rede der Kommissionspräsidentin strickt, wirkt angesichts dieser Summe zumindest respektlos.

Eine fragwürdige Verantwortung für die Chat-Kontrolle

Die EU-Kommissarin ist auch für die geplante Chat-Kontrolle durch die EU zuständig. In einem Interview mit dem deutschen Nachrichtenmagazin Der Spiegel im Februar 2023 verteidigte sie diese Maßnahme. Dabei verbreitete sie nach Angaben von netzpolitik.org mehrere Unwahrheiten und irreführende Aussagen. Kritisiert wird auch, dass sie sich zu diesem Thema bisher kaum mit Vertretern der Zivilgesellschaft getroffen hat, dafür aber umso häufiger mit Unternehmern und Lobbyisten.

"Ursula von der Leyen war heute Morgen mit ihrer Rede zur 'Lage der Union' offenbar so langweilig, dass sogar einer ihrer Kommissare lieber strickte, während sie sprach. Diese überbezahlten Menschen bestimmen über unser Leben! Erstaunlich", schrieb der französische Politiker Florian Philippot zu dem Strick-Video auf Social-media-Kanälen.

Ein Sinnbild für die politische Ignoranz?

Es ist beunruhigend, dass eine Person, die so viel Verantwortung trägt und dafür so üppig entlohnt wird, derartiges Desinteresse an ihrer Arbeit zeigt. Es stellt sich die Frage, ob das Strickverhalten von Ylva Johansson nur ein Einzelfall ist oder ob es stellvertretend für eine generelle politische Ignoranz steht. Die EU-Bürger haben ein Recht darauf, dass ihre Vertreter ihre Arbeit ernst nehmen und sich voll und ganz für ihre Interessen einsetzen. Dass eine EU-Kommissarin während einer wichtigen Rede lieber strickt, ist kein gutes Zeichen. Es bleibt zu hoffen, dass sich solche Szenen in Zukunft nicht wiederholen.

Wissenswertes zum Thema