Kettner Edelmetalle
03.11.2023
08:13 Uhr

Deutschland in der Grippe der Krankheitswelle: Fehlende Schutzmaßnahmen und geschwächte Immunsysteme?

Deutschland scheint in den Fängen einer Krankheitswelle zu sein, die stärker ist als alles, was wir in den letzten fünf Jahren erlebt haben. Husten, Schnupfen, Grippe und Corona - kaum jemand bleibt verschont. Und laut den Zahlen des Robert-Koch-Instituts handelt es sich hierbei nicht nur um ein subjektives Gefühl. Die Fallzahlen der Atemwegserkrankungen liegen in diesem Jahr auf einem alarmierend hohen Niveau. Doch was sind die Gründe dafür? Sind unsere Immunsysteme durch die Coronapandemie geschwächt? Oder achten wir einfach genauer auf Krankheitssymptome?

Steigende Fallzahlen und fehlende Schutzmaßnahmen

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts sind die Fallzahlen für die Jahreszeit so hoch wie seit 2011 nicht mehr. In der 43. Kalenderwoche wurden 6473 Fälle pro 100.000 Bundesbürger gemeldet. In diesem Jahr sind es bereits laut aktuellen RKI-Zahlen (KW 42) 7944 – und die Tendenz ist steigend. Einer der Gründe, warum die Zahlen jetzt deutlich darüber liegen, könnte die Abschaffung der Maskenpflicht im öffentlichen Raum sein. Die Wahrscheinlichkeit, sich im Alltag anzustecken, hat somit deutlich zugenommen.

Dr. Markus Beier, Bundesvorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, zu BILD: „Die Zahl der Atemwegserkrankungen bewegt sich auf einem hohen Niveau. Wir haben es aktuell insbesondere mit klassischen Erkältungskrankheiten und Corona-Infektionen zu tun. Die Verläufe sind, bis auf wenige Ausnahmen, glücklicherweise eher mild.“

Atemwegserkrankungen und Corona

Atemwegserkrankungen, auch als Akute Respiratorische Erkrankungen (ARE) bekannt, bezeichnen Krankheiten mit typischen Erkältungssymptomen, also Fieber, Husten, Schnupfen, Halsentzündung, Bronchitis oder Lungenentzündung. Auch Corona gilt als ARE. Die Menschen sind umsichtiger geworden, wenn es darum geht, krank ins Büro zu gehen. Das ist auch absolut richtig so.

Die Belastung für das Gesundheitssystem

Die Hausarztpraxen sind sehr voll. Die Belastung für die Kolleginnen und Kollegen und ihre Teams ist schon jetzt enorm – und das, obwohl uns die Grippewelle noch bevorsteht. Virologe Dr. Martin Stürmer stellt fest: „Die Viren sind sicherlich nicht anders oder aggressiver. Letztendlich haben wir diesen Herbst/Winter nach drei Jahren Pandemie wieder einen normalen Zustand ohne gesetzlich vorgeschriebene Schutzmaßnahmen. Wir sehen also wieder die klassischen Erkältungsviren in Kombination mit SARS-CoV-2.“

Medikamentenversorgung ist stabil

Trotz der hohen Fallzahlen gibt es eine gute Nachricht: Die Medikamentenversorgung mit den passenden Erkältungsmedikamenten ist derzeit stabil. Das bestätigte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) auf BILD-Anfrage. Wer sich krank fühlt, kann also auf die entsprechenden Medikamente zurückgreifen.

Während die Krankheitswelle Deutschland fest im Griff hat, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickeln wird. Es bleibt zu hoffen, dass die Fallzahlen zurückgehen und die Belastung für das Gesundheitssystem abnimmt.

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