Kettner Edelmetalle
16.11.2023
09:19 Uhr

Der Mieter im Fadenkreuz der Baukrise: Ein kritischer Blick auf die steigenden Mieten

Der Mieter im Fadenkreuz der Baukrise: Ein kritischer Blick auf die steigenden Mieten

Die Mietkosten in Deutschland nehmen immer weiter zu, und die Bürger sind die Leidtragenden. Inmitten einer Baukrise, die durch hohe Nachfrage und mangelndes Angebot gekennzeichnet ist, erwartet uns eine weitere Welle steigender Mieten. In München ist es beispielsweise mittlerweile eine Herausforderung, eine bezahlbare Wohnung zu finden. In Berlin sind die Mieten innerhalb eines Jahres um 17 Prozent gestiegen. Doch auch der Bundesdurchschnitt zeigt einen alarmierenden Trend aufwärts.

Baukrise und Inflation: Eine explosive Mischung

Die Mieten in Deutschland steigen parallel zur allgemeinen Inflation. Laut einer Auswertung des Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle (JLL) stiegen die Mieten im ersten Halbjahr in Berlin um 16,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, in Leipzig um 11,1 Prozent, in Köln um 8,4 Prozent und in Hamburg um 6,8 Prozent. Die französischen Kollegen der BNP Paribas ermittelten einen durchschnittlichen Mietanstieg von 5,8 Prozent pro Jahr seit Sommer 2021 in Neubauten und 4 Prozent für Bestandswohnungen. Der Trend könnte sich in den kommenden Monaten und im nächsten Jahr noch verschärfen.

Die Ursachen: Weniger Bautätigkeit und hohe Sanierungskosten

Es gibt mehrere Gründe für diese Entwicklung. Einer davon ist der Rückgang der Bautätigkeit. Aufgrund gestiegener Preise für Baustoffe und Handwerker sowie höherer Zinsen für Immobilienkredite sind Neubauten teurer geworden. Deutschlands größter Immobilienkonzern, Vonovia, hat deshalb im September den Bau von 60.000 Wohnungen gestoppt.

Ein weiterer Faktor sind die hohen Sanierungskosten, die auf die Mieter umgelegt werden. Deutschland hat das Gebäudeenergiegesetz verabschiedet, das den Austausch von Öl- und Gasheizungen gegen klimafreundliche Produkte verlangt. Diese und weitere Sanierungen erhöhen die Mietkosten.

Die Nachfrage bleibt hoch trotz steigender Preise

Trotz der steigenden Preise bleibt die Nachfrage nach Wohnungen hoch. Insbesondere in Großstädten sind Wohnungen gefragt wie selten zuvor. Die Gründe dafür sind vielfältig, darunter die allgemeinen Trends der Landflucht, der Anstieg der Single-Haushalte und die externe Zuwanderung.

Die Zukunft: Mieten steigen stärker als die Inflation

Die Mieten steigen im Schnitt stärker als die Inflation. Zwischen 199 und 2022 stiegen die Mieten für Neubauten laut Statistischem Bundesamt um rund 98 Prozent, bei Bestandswohnungen sogar um 134 Prozent. Demgegenüber steht eine allgemeine Inflationsrate von nur 83 Prozent im selben Zeitraum.

Kritische Betrachtung: Die Politik muss handeln

Die aktuelle Situation zeigt deutlich, dass die Politik dringend handeln muss. Die steigenden Mieten und die Baukrise sind ein deutliches Zeichen dafür, dass die bisherige Politik gescheitert ist. Es ist nicht hinnehmbar, dass die Bürger die Zeche für politische Fehlentscheidungen zahlen müssen. Es ist an der Zeit, dass die Politik ihre Verantwortung ernst nimmt und Maßnahmen ergreift, um die Mieten zu stabilisieren und die Baukrise zu beenden.

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