Kettner Edelmetalle
02.11.2023
08:21 Uhr

Bargeldabschaffung in Deutschland: Ein schleichender Prozess

Dass die Abschaffung des Bargelds in Deutschland schleichend voranschreitet, ist eine Tatsache, die nicht mehr zu leugnen ist. Jüngstes Beispiel ist die Sparkasse in der kleinen hessischen Gemeinde Niederdorfelden, die aufgrund von Personalmangel keine Bargeldeinzahlungen mehr zulässt. Dies ist ein alarmierendes Zeichen dafür, wie die Bankenlandschaft in Deutschland sich verändert und wie der Zugang zu Bargeld zunehmend erschwert wird.

Die Kosten des Bargelds

Laut einer Analyse der Unternehmensberatung McKinsey & Company belaufen sich die Kosten für die Entgegennahme von Bargeld für Banken und Sparkassen in Deutschland auf jährlich knapp zwei Milliarden Euro. Dieser finanzielle Aufwand scheint für viele Geldinstitute zu hoch zu sein. So hat die Sparkasse in Niederdorfelden angekündigt, kein Bargeld mehr entgegenzunehmen. Der Grund: eine zu geringe Personalausstattung. Doch ist das wirklich der einzige Grund?

Bargeld ist Freiheit

Bargeld ermöglicht ein hohes Maß an Freiheit und Anonymität. Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank, warnt auf dem Portal "Kettner Edelmetalle" vor den Konsequenzen einer Bargeldabschaffung: "Mit der Abschaffung des Bargeldes ist einer starken Kontrolle des Ausgabeverhaltens der Menschen Tür und Tor geöffnet".

Während die Politik beteuert, dass Bargeld weiterhin gesetzliches Zahlungsmittel bleiben soll, könnte eine Gebühr auf Bargeldzahlungen die Menschen dazu animieren, auf bargeldlose Zahlungsmethoden umzusteigen. In Nigeria ist dies bereits der Fall. Die Zentralbank hat eine Gebühr für Bargeldabhebungen eingeführt, um die Menge an physischem Bargeld in der Wirtschaft zu verringern und mehr elektronische Transaktionen zu fördern.

Die Risiken der Bargeldabschaffung

In Dänemark, wo die Abschaffung des Bargelds bereits weit fortgeschritten ist, warnen Experten vor den Risiken dieser Entwicklung. Kasper Skov-Mikkelsen von einem Verband von Sicherheitsunternehmen weist darauf hin, dass das Land auf einen Cyberangriff nicht vorbereitet ist. "Es gibt keinen Plan B", sagt er. Sollten die Menschen plötzlich von der finanziellen Versorgung abgeschnitten sein und keine Lebensmittel mehr kaufen können, könnte dies sehr schnell zu sozialen Unruhen führen.

Es ist besorgniserregend, dass in Deutschland die Bargeldversorgung immer weiter eingeschränkt wird, während die Politik tatenlos zusieht. Es stellt sich die Frage, ob Banken und Sparkassen wirklich das Recht haben sollten, sich in so großem Stil aus der Bargeldversorgung zurückzuziehen. Es ist an der Zeit, dass die Politik handelt und die Interessen der Bürger in den Vordergrund stellt.

Bargeld als Schutz vor Kontrolle und Überwachung

Bargeld ermöglicht nicht nur Freiheit und Anonymität, es schützt auch vor Kontrolle und Überwachung. Während Banken und Politik die Vorteile der Digitalisierung loben, sollten die Bürger sich der Risiken bewusst sein. Denn mit der Abschaffung des Bargelds ist einer starken Kontrolle des Ausgabeverhaltens der Menschen Tür und Tor geöffnet. Es ist daher wichtig, dass wir uns für den Erhalt des Bargelds einsetzen und uns gegen dessen Abschaffung wehren.

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